Die Wut Coaches:
Dipl. Ing. Katrin Hoster
Wut Coach Merlin Faude
Dr. Med. Heidrun Schuler
Psychologe Ferdinand Kirchhof

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Was ist Zorn?

Wenn wir über den Begriff Zorn nachdenken, kommen uns vielleicht Geschichten aus der griechischen Mythologie in den Sinn. Dort finden wir zahlreiche Erzählungen von Göttern und Helden, die mit ihren eigenen Ausbrüchen von Zorn konfrontiert wurden. 

Berühmt wurde zum Beispiel der Zorn des Achilles auf Agamemnon während des Trojanischen Krieges. Der Zorn Achilles entstand, da der militärische Heerführer Agamemnon sich weigerte, die Gefangene Chryseis ihrem Vater zurückzugeben. Mit Hilfe der Götter erreichte Achilles, dass die Anhänger Agamemnons von der Pest befallen wurden. Daraufhin gab Agamemnon nach und ließ die Gefangene frei, doch entführte anschließend Achilles Mädchen Briseis. Auch hier erhielt Achilles Hilfe der Götter. Agamemnon geriet durch die Kriegsgegner in Bedrängnis. Er flehte Achilles an, ihnen zu helfen. Und tatsächlich - Achilles half Agamemnon. Achilles und Agamemnon versöhnten sich und gewannen gemeinsam den Trojanischen Krieg (Schwabe, 2021). 

Zorn im Auto und im Straßenverkehr ist keine Seltenheit

Zorn ist aber nicht nur ein Thema aus der Mythologie. Es handelt sich um eine Emotion, die uns im alltäglichen Leben begegnet und in vielerlei Hinsicht Einfluss auf uns hat. Zorn ist eine intensive Emotion. Wenn sich Zorn nach außen richtet, kann auch von Jähzorn gesprochen werden. Die Ursachen für Jähzorn sind dabei vielfältig. 

In diesem Artikel wollen wir uns jedoch dem Konzept des Zorns nähern. Unser Ziel ist es, diese starke Emotion besser zu verstehen und zu lernen, wie wir angemessen mit ihr umgehen können (siehe hierzu auch den Artikel zum Thema der Kontrolle von Emotionen). Lassen Sie uns also gemeinsam in die Welt des Zorns eintauchen und versuchen, das Rätsel dieser faszinierenden Emotion zu entschlüsseln.

Ist Zorn ein Gefühl? Eine Definition

Ist Zorn ein Gefühl? Eine Definition die man so nicht direkt im Wörterbuch findet

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Unterschied zwischen Gefühl und Emotion betrachten. Diese Begriffe werden oft synonym verwendet. Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff Emotionen einen größeren Bereich umfasst. Bei Emotionen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie z.B. körperliche Veränderungen, affektive Reaktionen und Prozesse im Denken und in der Wahrnehmung (Kleinginna & Kleinginna, 1981). Aber ist Zorn nun ein Gefühl oder eine Emotion? Schauen wir uns dazu die Definition von Zorn an: Der Duden definiert Zorn als “heftigen, leidenschaftlichen Unwillen über etwas, was jemand als Unrecht empfindet oder was seinen Wünschen zuwiderläuft” (Dudenredaktion, o.J.). Als Synonym wird häufig Ärger verwendet. Es steckt ein komplexerer Prozess hinter Zorn, wie gegenläufige kognitive Prozesse (Unwille, Unrecht), woraus sich körperliche Veränderungen und affektive Reaktionen ergeben. Aus diesem Grund kann Zorn zu den Emotionen gezählt werden. Auch in der psychologischen Forschung wird Zorn den Emotionen zugeordnet. Genauer gesagt gehört Zorn zu dem Bereich Wut der Basisemotionen (Ekman, 1992).

Was ist der Unterschied zwischen Wut und Zorn?

Aus psychologischer Sicht wird Zorn dem Bereich der Wut zugeordnet, ohne dass es eine inhaltliche Abgrenzung gibt. Aus historischer Sicht weist Zorn jedoch häufig bestimmte charakteristische Merkmale auf. So spricht man eher von Zorn, wenn es um Situationen geht, die als ungerecht empfunden werden und entsprechend der eigenen Sichtweise manipuliert werden (Hoye, 2005).  Erinnern Sie sich an Achilles aus der Mythologie? Er empfand das Verhalten von Agamemnon als ungerecht und manipulierte Situationen nach seinen Vorstellungen mit göttlicher Hilfe.

Angestauten Zorn loswerden

Zorn reflektieren

Wer seinen Zorn reflektiert, zum Beispiel im Gespräch, der kann diesen so loswerden

Eine Person mit Zorn auf diesen anzusprechen, stellt eine Schwierigkeit dar. Denn das Ansprechen kann genau dieses Gefühl auslösen. Zorn beinhaltet, wie bereits genannt, den Aspekt der Gerechtigkeit. Dies kann dazu führen, dass die betroffene Person den Zorn als gerechtfertigt empfindet (Deutschlandfunk Nova, 2020). Dies erschwert die Verarbeitung und den Abbau von Zorn.

Achtsamkeit

Auch Achtsamkeit hilft, dem Zorn keinen Raum zu bieten

In der Forschung konnte der Einfluss von Achtsamkeit und Meditation auf Emotionen nachgewiesen werden (Hirano & Yukawa, 2013; Teper et al., 2013). Aus diesem Grund können Sie folgende Übung durchführen: Nehmen Sie sich Zeit und konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Beobachten Sie Ihre Gedanken und Gefühle, ohne sie zu bewerten. Wenn zornige Gedanken und Gefühle auftauchen, setzen Sie sie auf Wolken und beobachten Sie, wie sie an Ihnen vorbeiziehen.

Wut-Therapie

Eine professionelle Wut-Therapie hilft nicht nur bei Wut, sondern auch bei Zorn

Um angestauten Zorn loszuwerden, kann auch professionelle Unterstützung hilfreich sein. Hier werden verschiedene Methoden eingesetzt, um Ihren Zorn zu reflektieren. Hilfreich ist hier beispielsweise eine Wut-Therapie.

Fazit: Das versteht man unter Zorn

Zorn ist eine intensive Emotion, die sowohl in Mythen als auch im Alltag vorkommt. Im Gegensatz zur Wut steht beim Zorn der Gerechtigkeitssinn im Vordergrund. Wenn man sich als zornig wahrnimmt und dies ändern möchte, gibt es Methoden. Hier können zum Beispiel Reflexions- und Achtsamkeitsübungen zum Einsatz kommen. Aber auch eine Wut-Therapie kann helfen.

Über die Autoren
Katrin Hoster

Katrin Hoster ist zertifizierte NLPlerin, Headcoach und einer der beiden Gründer der Wut Coaches. Als erfahrener Coach im Bereich Aggressionsbewältigung hat sie sich seit 2018 voll und ganz auf das Thema Wut und Aggression spezialisiert und kann auf einen großen Erfahrungsschatz mit mehreren 1000 Wut- und Aggressionsklienten zurück blicken.

Ferdinand Kirchhof

Ferdinand Kirchhof ist Psychologe (M.Sc.). Er arbeitet bei den Wut Coaches als psychologischer und wissenschaftlicher Berater und seine Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Er ist der Co-Autor dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Autorin.

Kerstin Bickert

Kerstin Bickert ist Psychologin (B.Sc.) und Sozialpädagogin (B.A.). Sie arbeitet bei den Wut Coaches als psychologische und wissenschaftliche Beraterin und ihre Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Sie ist die Autorin dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Co-Autorin.

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