Die Wut Coaches:
Dipl. Ing. Katrin Hoster
Wut Coach Merlin Faude
Dr. Med. Heidrun Schuler
Psychologe Ferdinand Kirchhof

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Bekannt aus:
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Jähzorn Ursachen: Was die Kindheit damit zu tun haben könnte

Der Ärger im Auto ist nicht immer eine Ursache von Jährzorn

Stellen Sie sich vor, Sie sind im Stau und die Hupe eines Autos hinter Ihnen dröhnt unerbittlich. Ihre Geduld schwindet immer weiter und Sie fühlen schon, wie Ihr Puls langsam steigt. Sie versuchen ruhig zu bleiben, doch es fühlt sich an, als würden Sie gleich platzen. Am liebsten würden Sie laut schreien oder fluchen, um sich zu erleichtern.  – Kommt Ihnen dieses Gefühl bekannt vor? – Egal, ob Sie es Wut, Jähzorn oder Aggression nennen möchten: Sie sind damit keinesfalls alleine. Viele Menschen fühlen sich gelegentlich so wie Sie. Schwierig wird es vor allem dann, wenn Wut und Jähzorn zu alltäglichen Begleitern werden (Rynar & Coccaro, 2018). Die eigentliche Frage ist aber: Woher kommt dieses Gefühl überhaupt? Und warum gehen manche Menschen schneller an die Decke, als andere? In diesem Artikel werden Sie Antworten auf diese Fragen finden. Außerdem finden Sie heraus, welche Rolle Kindheitserfahrungen und frühe Traumata spielen könnten (DeLisi et al., 2017).

Ursachen: Woher kommt der Jähzorn?

Vielleicht haben Sie es schon geahnt: Der Ursprung für Jähzorn kann auf viele verschiedene Faktoren zurückzuführen sein (Fernandez & Johnson, 2016). Welche davon auf Sie zutreffen, können Sie in diesem Abschnitt selbst herausfinden:

Genetische Faktoren können eine Rolle bei der Ursache von Jähzorn spielen

Falls Sie jemanden in Ihrer Verwandtschaft haben, der für seine Aggressionen bekannt ist, könnte dieser Punkt besonders interessant für Sie sein: Ja, Sie haben richtig gehört. Genetische Faktoren können eine Rolle bei der Tendenz zu Aggressionen spielen (Fanning et al., 2020). Auch für Jähzorn gibt es Anzeichen, dass genetische Faktoren eine gewisse Bedeutung haben(Coccaro, 2000; Coccaro, 2010). Außerdem zeigen Studien, dass bestimmte Botenstoffe mit Aggression zusammenhängen (Fanning et al., 2020). Botenstoffe wie z.B. Serotonin oder Dopamin können sich auf die Stimmung von uns auswirken. Ein Ungleichgewicht dieser Stoffe kann eine Neigung zu Aggression zur Folge haben (Fanning et al., 2020).

uch die Umwelt von Menschen kann Einfluss auf den Jähzorn haben

Vielleicht denken Sie gerade: „Was hat denn nun die Kindheit damit zu tun?” Bevor wir uns mit dieser Frage beschäftigen, gibt es jedoch einen weiteren Faktor, den Sie berücksichtigen sollten: Auch die Umwelt von Menschen kann Einfluss auf den Jähzorn haben (Coccaro, 2000). Sehen Sie: Eine destruktive soziale Umgebung kann Sie stark beeinflussen! Es gibt Parallelgesellschaften in denen es notwendig ist aggressiv zu sein, um respektiert zu werden. Ein Beispiel dafür das Gefängnis. In diesen Konstellationen ntwickeln viele Personen Verhaltensmuster, die Außenstehende als Jähzorn bezeichnen würden. Das, was für Sie und Ihr enges Umfeld wie eine völlig normale Reaktion wirkt, kann sich für Außenstehende vielleicht wie eine Grenzüberschreitung anfühlen.

Wichtig!
Es ist wichtig anzumerken, dass all diese Ursachen nicht isoliert zu betrachten sind. In den meisten Fällen spielen verschiedene Faktoren zusammen. Nur weil Sie vielleicht einen Verwandten haben, der häufig wütend wird, heißt das nicht, dass Sie zwangsläufig unter Jähzorn leiden.

Mehr zum Thema Jähzorn hören Sie im Wut-Coaches-Podcast!

Welche Rolle spielt die Kindheit als Ursache für Jähzorn?

Die Kindheit kann eine  seinUrsache für Jähzorn

Um Sie nicht weiter auf die Folter zu spannen: Ja, die Kindheit kann Einfluss auf die Entstehung von Jähzorn haben (Nickerson et al., 2012). Dieser Zusammenhang konnte wissenschaftlich belegt werden. Wichtig ist hierbei aber folgendes: Besonders Menschen, die als Kind traumatische Erfahrungen wie Gewalt oder Missbrauch erfahren haben, können aggressive Verhaltensweisen entwickeln (Coccaro, 2011; Kessler et al., 2006). Als Erwachsene neigen sie dann in manchen Fällen zu Wutanfällen und Jzu ähzorn. Erfahren Sie hier auch mehr darüber, wie die Kindheit eine Ursache von Choleriker sein kann.

Wie bei jedem Menschen spielte auch bei Ihnen Ihre Kindheit eine entscheidende Rolle für die Entwicklung Ihrer Persönlichkeit (Shiner & Caspi, 2003). In dieser Zeit haben Sie Ihre grundlegenden Verhaltensmuster erlernt. Einige Kinder erkannten dabei frühzeitig, dass sie durch Wut und Aggression greifbare Belohnungen und eine Reduktion der abweisenden Behandlung von anderen erlangten (Perry et al., 1986). Dadurch kann es passieren, dass sie auch noch im Erwachsenenalter nach denselben aggressiven Mustern handeln, die ihnen als Kind weitergeholfen haben.

Aus eigener Erfahrung wissen Sie vielleicht: Vor allem das Verhalten der eigenen Eltern kann eine Rolle bei der Entwicklung von Jähzorn spielen (Lee et al., 2014). Hohe Erwartungen, harte Kritik und Druck der Eltern beeinflussen die Verhaltensweisen von Kindern. Sie erleben vielleicht, dass sie nicht ernst genommen werden. Durch Lautstärke und aggressives Verhalten versuchen sie, sich Gehör zu verschaffen. Dadurch kann es passieren, dass sie auch noch als Erwachsene Probleme mit Jähzorn haben.

Wichtig
Nicht jeder Mensch mit einer schwierigen Kindheit wird später jähzornig. Es kommt ebenso darauf an, wie gut Personen ihre Vergangenheit verarbeiten haben. Trotzdem zeigen Studien, dass die Kindheit ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Jähzorn sein kann (Nickerson et al., 2012).

Mehr über das Thema Selbsthilfe bei Jähzorn, erfahren Sie im Wut-Coaches-Podcast!

Über die Autoren
Katrin Hoster

Katrin Hoster ist zertifizierte NLPlerin, Headcoach und einer der beiden Gründer der Wut Coaches. Als erfahrener Coach im Bereich Aggressionsbewältigung hat sie sich seit 2018 voll und ganz auf das Thema Wut und Aggression spezialisiert und kann auf einen großen Erfahrungsschatz mit mehreren 1000 Wut- und Aggressionsklienten zurück blicken.

Ferdinand Kirchhof

Ferdinand Kirchhof ist Psychologe (M.Sc.). Er arbeitet bei den Wut Coaches als psychologischer und wissenschaftlicher Berater und seine Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Er ist der Co-Autor dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Autorin.

Kerstin Bickert

Kerstin Bickert ist Psychologin (B.Sc.) und Sozialpädagogin (B.A.). Sie arbeitet bei den Wut Coaches als psychologische und wissenschaftliche Beraterin und ihre Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Sie ist die Autorin dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Co-Autorin.

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